Der Hollersbacher Kräutergarten ...
Lebensraum Wiese
Wiese ist mehr als Rasen
Wiesen sind von Menschen geschaffene offene Lebensräume. Sie sind Teil unserer Kulturlandschaft und dienen zumeist als Weide und/oder zur Heugewinnung (Winterfutter). Natürliche Wiesen findet man nur oberhalb der Baumgrenze an speziellen Standorten. Je nach dominierender Grasart (Grasarten) werden in der Ökologie verschiedene Wiesen unterschieden.
In unserer Region finden wir rund 20 Wiesentypen, die vom Talboden bis in Höhen von 2.600 m verstreut sind.
Mager und artenreich
Naturbelassene Wiesen ohne Düngung sind in der Regel Magerwiesen mit einem hohen Anteil an krautigen Pflanzen.
Fett und artenarm
Gedüngte Wiesen bezeichnet man als Fettwiesen. Durch den höheren Nährstoffgehalt und den (mehrmaligen) Schnitt setzen sich die konkurrenzstärkeren Gräser durch und verdrängen viele Kräuter. Die einzigen, die mit den Gräsern mithalten können, sind Kerbel, Löwenzahn und Hahnenfuß.
Vielfalt auf Rainen und „G‘stettn“
Grenzbereiche zwischen Biotopen und Randzonen der landwirtschaftlich genutzten Flächen sind Lebensräume, die sich oft durch eine Vielfalt von Heilkräutern auszeichnen. Einen besonderen Stellenwert nehmen hier die so genannten Ruderalflächen (von ruderis = Geröll, Schutt) wie Schuttflächen, Böschungen, Bahndämme oder aufgelassene Steinbrüche ein. Sie sind vom Menschen geschaffene Lebensräume, die die Natur zurückerobert und hier mit einer ungeahnten Artenvielfalt aufwartet. Das gilt auch für Brachen, Ackerränder und Wegränder.