Der Hollersbacher Kräutergarten ...
Kräutermond
Die Pflanzen im Zeichen des Mondes enthalten durchwegs giftige Inhaltsstoffe. Dies ist vor allem eine Strategie, um sich vor Fraßfeinden zu schützen.
Gegiftet wird, wo‘s nötig ist
Der Gehalt der (giftigen) Inhaltsstoffe variiert nach Vegetationsperiode. Die Konzentration in den verschiedenen Pflanzenteilen ist dabei unterschiedlich.
Spross und Früchte der Kartoffel sind höchst giftig, die Knolle - wie wir wissen - völlig ungiftig. Sie liegt ja auch geschützt unter der Erde. Die Eibe gilt als äußerst giftig. Ihre fleischigen roten Samenhüllen sind jedoch ungiftig. Sie sind Lockmittel und Lohn der Tiere, die so die Samen der Eibe vertragen.
Heilsames Gift und Zauberkraut
Vielfach werden die (giftigen) Inhaltsstoffe von Pflanzen auch in der Medizin (v.a. in der Homöopathie) verwendet. Es ist eine Frage der Dosierung: Das Herzglykosid Digitalis des Fingerhuts gilt als wichtige Hilfe bei Herzanfällen, bei zu großen Mengen wirkt es tödlich. Viele der Halluzinationen auslösenden Pflanzen wurden seit Jahrtausenden in der Mystik und als Rauschmittel verwendet. Der Bogen spannt sich vom steinzeitlichen Schamanen über das delphische Orakel bis zu Opium und Nikotin. Pflanzengifte galten natürlich auch als Zutaten für Flugsalben und Zaubertränke von Hexen.